Unglücklich, frustriert und unzufrieden mit mir und der Welt ohne zu wissen warum. Ich habe mich von meinem Selbst entfernt ohne mir dessen bewusst zu sein. Tief in mir verspürte ich jedoch das Bedürfnis nach Veränderung, wusste aber nicht wie diese aussehen und wo ich danach suchen sollte. Zufällig stiess ich auf einen Flyer über Reiki. Damals eher skeptisch und zurückhaltend gegenüber spirituellen Angeboten, lies mich Reiki trotzdem nicht mehr los. Ein Funke war gesprungen.
Vielleicht war Reikipraktikerin das wonach ich suchte? Eine neue Beschäftigung die mich erfüllen und glücklich machen würde? Ich suchte online nach Reiki Ausbildungen und stiess auf meine zukünftige Reiki Lehrerin. Mein Ego wollte, dass ich mich sofort für den nächsten Reiki Grad 1 Kurs anmelde, am besten den 2. und 3. Grad gleich auch noch. Umso schneller umso besser. Mein Verstand schaltete sich ein und ich vereinbarte vorerst einmal einen Termin für eine Reiki Behandlung. Schliesslich wusste ich bis da noch nicht viel über Reiki, nur das Wenige was im Internet zu lesen war. Vor 10 Jahren fand man in den Berner Buchhandlungen kaum Literatur dazu.
Ich erinnere mich noch gut an meine erste Reiki Behandlung. Besonders an das Gefühl danach. Ruhig und geerdet. Ich nahm dieses Gefühl mit, verfiel nach ein paar Tagen aber wieder in mein gewohntes Muster. Mir wurde bewusst, ich habe an mir zu arbeiten und die Reiki Ausbildung musste noch etwas warten. Regelmässig besuchte ich nun Reiki Behandlungen. Begleitet von meiner Reiki Lehrerin kam ich meinem Selbst wieder etwas näher, begann meine Situation zu erkennen und diese anzunehmen. Langsam. Schritt für Schritt.
Nach ungefähr einem Jahr fühlte ich mich bereit für die Einweihung in den ersten Grad. Selbstliebe und Selbstvertrauen. Rückwirkend war klar zu erkennen worum es bei mir zu diesem Zeitpunkt ging. Bis sich diese Liebe und das Vertrauen in mein Selbst im Alltag anfingen zu manifestieren, verging wieder ungefähr ein Jahr. Und dann kam der Moment, wo ich spürte, ich bin bereit für den nächsten Schritt.
Der Tod meines Vaters und die zufällig fast zeitgleiche Einweihung in den zweiten Grad waren Schlüsselmomente für mich. Mir eröffnete sich eine neue Dimension. Trotz grosser Trauer und Schmerz fühlte ich eine tiefe Verbundenheit, fühlte mich geliebt und getragen. Ich lernte Demut und Nächstenliebe.
Bis ich bereit war zur dritten Einweihung, zum Meistergrad, liess ich mir diesmal zwei Jahre Zeit. Die Ausbildung zum Reikimeister konfrontiere mich mit dem Ego und lehrte mich die Selbstlosigkeit. Diese Einweihung und der Prozess der darauf folge erlebte ich vergleichsweise zum 2. Grad als weniger intensiv. Trotzdem brauchte ich diesmal fünf Jahre bis ich mich bereit fühlte den nächsten Schritt, die Ausbildung zum Reikilehrer, zu gehen. Mir ist bewusst, dass mit der Lehrerausbildung mein Reiki Weg nicht zu Ende ist. Und das ist gut so – genau so wie es ist!
Dies ist meine ganz persönliche Geschichte. Jeder Reiki Weg ist individuell und abhängig davon welche Lebenserfahrungen mitgebracht werden. Es geht auch nicht darum, möglichst schnell ans Ziel zu kommen. Vielmehr ist es ein sich einlassen und öffnen. Den Prozessen im Innen und Aussen Raum und Zeit schaffen. Sich dem Lebensfluss hingeben.